Leider sind beide Morgen etwas bewölkt, wodurch wir die Sonnenaufgänge auf dem Kanu nicht sehen. Dafür grüssen uns erneut die pinken und grauen Flussdelfine.
Am Nachmittag unternimmt mein Guide mit mir eine Dschungelwanderung etwas abseits vom Floating Forest. Wir sprechen viel über die Pflanzen, die Gründe für deren Vorkommen und Nutzen für Einheimische, was wirklich sehr interessant ist. Scheinbar jede Pflanze hat ihren eigenen Angriffs- oder Verteidigungsmechanismus und einen medizinischen Nutzen für indigene Bevölkerungen. Gespannt folge ich meinem Guide durch die dichten Wälder. Tiere sind etwas schwieriger zu finden im dichten Urwald. Vögel und kleinere Tiere und Insekten lassen sich sehr gut beobachten, für grössere Säugetiere muss man Glück haben. Wir haben auf dieser Dschungelwanderung Bekanntschaft mit einer schönen Tarantel gemacht. Eindrücklich gross das Tier. Wie der Name Regenwald bereits erahnen lässt, kommt der Platzregen sehr unerwartet und heftig. Da hilft nur noch ein selbst gebastelter Regenschirm aus Bananenblättern und Stöcken, um einigermassen trocken zu bleiben.
In der Dunkelheit paddeln wir wieder auf den Fluss hinaus, um Kaimane und nachtaktive Tiere wie Frösche zu beobachten. Mit einem Speer fangen wir einen grossen Fisch, welcher als Nachtessen für alle Gäste der Lodge zubereitet wird.
Am zweiten Tag erkunden wir die kleinen Flussausläufer des Rio Urubu. Durch das Dickicht manövrieren wir unser kleines Kanu tief durch den unberührten Dschungel, bis wir nicht mehr weiterkommen. Die Stimmung ist fast magisch aufgrund der vielen Tiergeräusche und Sonnenstrahlen, welche durch den verschlafenen Wald scheinen. Von weitem hören wir ein paar Riesenotter spielen.
Ein weiteres Highlight erwartet mich am Nachmittag und Abend dieses Tages. Zum Glück beissen die Piranhas schnell an, was mir mein Abendessen garantiert. Ein Urwald BBQ an einem kleinen verlassenen Strand steht auf dem Programm. Ausgerüstet sind wir mit Reis, Eier, Maniok und unseren Fischen, welche ich selber ausnehmen und präparieren durfte. Über einem Feuer lassen wir die Piranhas an Stöcken garen. Dieses einzigartige und authentische BBQ wird mir noch lange in bester Erinnerung bleiben.
In der Antonio’s Lodge besteht die Möglichkeit für ein Überlebenstraining mit Übernachtung in einer Hängematte an einem überdachten Plätzchen mitten im Dschungel.
Wenn Sie auf der Suche sind nach einem authentischen, naturnahen Erlebnis im Amazonas, kann ich Ihnen die Antonio’s Lodge sehr empfehlen. Die Ausflüge sind vielseitig und werden jeweils den Bedürfnissen der Kunden angepasst.