Tag 1 Santiago de Chile - Punta Arenas – Puerto Natales
Die Ankunft in Punta Arenas hätte stressiger nicht sein können. So steige ich aus dem Flugzeug und gehe zur Gepäckausgabe um dort mit Entsetzen festzustellen, dass mein Koffer nicht angekommen ist! Die Airline hat mein Gepäck liegen gelassen! Grrr.. bestimmt hat’s dieser Azubi am Schalter in Santiago verbockt. Zeit zur Aufregung bleibt mir jedoch keine, entweder ich entscheide mich in Punta Arenas auf den nächsten Flug zu warten und hoffe mein Gepäck möge dort mitkommen, oder ich laufe zum Busbahnhof und nehme den letzten Bus nach Puerto Natales. Kühlen Kopf bewahrend habe ich mich in den Bus gesetzt und überlegte mir wie ich im schlimmsten Fall den 4-Tages Trip rund um den Torres del Paine meistern soll ohne Ersatzkleider! Während der Fahrt bekomme ich schon einen ersten Eindruck von der rauen Landschaft um uns herum. In Puerto Natales angekommen bläst uns der allgegenwärtige patagonische Wind entgegen. So sieht also das andere Ende der Welt aus, schroff, karg, ein stetiger Wind und verlassene Strassen.
Tag 2 Puerto Natales – Torres del Paine NP
Zu meiner grossen Erleichterung ist mein Gepäck über Nacht aufgetaucht und die Tour zusammen mit der Gruppe konnte starten. Während unserer Fahrt bewunderten wir die wilden Guanacos während unser Guide davon erzählte wie er in dieser Umgebung aufwuchs und seit jeher als Kletter- und Trekkingguide unterwegs ist. Mit perfektem Timing setzte er zu einer Pause an und sagte dann mit dramatischem Unterton, dort am Horizont und zeigte mit dem Finger darauf, dass ist das Torres-Massiv auf! Sofort blitzten die Kameras um diesen mit Spannung erwarteten Moment festzuhalten.
Nach Ankunft im Nationalpark werden die Zimmer bezogen und jeder bereitet sich auf die mehrstündige Wanderung vor. Start in Refugio Torres – Abendsnack oberhalb des Refugio Chileno – und Abschluss beim Mirador Las Torres mit spektakulärem Blick auf die beiden Türme. Das war zumindest der Plan, es kam dann aber noch neben Schnee und starkem Wind, Schneeregen dazu. Und das im patagonischen Sommer. Durchnässt bis zur Haut wie wir waren hat es trotzdem unheimlich viel Spass gemacht die unberührte Landschaft und unbekannte Tierwelt zu beobachten. Das Abendsandwich wurde auf einem Baumstumpf unter einem Blätterdach gegessen. Doch was die siebenstündige Wanderung mehr als entschädigt hat war die Ankunft oben beim Mirador Las Torres. Was für eine herrliche Aussicht auf den Bergsee und die beiden Türme im Hintergrund. So viel kann ich versichern, Patagonien hält was es verspricht.